Allrad-Reisemobil
Allrad-Reisemobil Hymer Venture S.

Allrad-Reisemobil Hymer Venture S

In die Kategorie Allrad-Autos kommt das Allrad-Reisemobil Hymer Venture S nun neu hinzu. Innovation geht auch in der Caravaning-Branche. Vor drei Jahren hat Hymer die Wohnmobil-Studie Vision Venture auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf gezeigt. Nach zweijähriger, Absenz von der weltweit wichtigsten Messe für Freizeitfahrzeuge steht nun das Serienprodukt vom 26. August bis 4. September auf dem Stand der Oberschwaben, das viele originelle Detaillösungen aufgreift.

Als Basis dient der Mercedes-Benz Sprinter mit Allradantrieb, allerdings, so schränkt Hymer-Chef Christian Bauer ein, wird es das ausgefuchste Luxusmobil nur in einer sehr limitierten Auflage geben.

Allrad-Reisemobil Hymer Venture S.
Allrad-Reisemobil Hymer Venture S.

Aber auch der Preis dürfte den Kreis der Interessenten arg einschränken, stolze 225.000 Euro verlangt der Hersteller für den gerade mal 6,46 Meter langen Teilintegrierten. Und darin sind viele der möglichen Extras noch gar nicht enthalten.

Die Zielgruppe des mobilen Reisens verändert sich, wird anspruchsvoller, so lautet die Begründung für die Entwicklung des Venture S. Markant ist der Aufbau, der kaum breiter als das Fahrerhaus und mit einer wärmereflektierenden Spezialfarbe lackiert ist.

Außer der seitlichen Eingangstür gibt es eine horizontal geteilte Heckklappe, deren untere Hälfte nach unten geklappt zur Mini-Terrasse wird, die mit bis zu 350 Kilogramm belastet werden darf. Die obere Hälfte dient als Regen oder Sonnenschutz.

Im Heck findet sich eine Face-to-Face-Sitzgruppe mit Lounge-Charakter und einem klappbaren Tisch, der bei Bedarf zusammen mit den beiden Sitzbänken zum Bett für zwei wird. Das eigentliche Schlafzimmer findet sich jedoch in der zweiten Etage.

Allrad-Reisemobil Hymer Venture S.
Allrad-Reisemobil Hymer Venture S.

Das Dach kann pneumatisch aufgestellt werden, die luftgefüllten Wände seitlich und vorn bilden eine Art Alkoven und sollen für ausgezeichnete Isolationswerte sorgen.

Ein Doppelbett mit gut zwei Metern Länge verspricht unterdessen guten Schlafkomfort. Hinauf geht es nicht über eine Leiter sondern eine bequeme Treppe, die sich über den Küchenblock schwingt und in deren Stufen reichlich Stauraum aufs Befüllen wartet.

Die Pantry ist mit einem edlen Zweiflammen-Gaskocher ausgestattet, der Kühlschrank arbeitet nach dem Kompressorsystem. Gegenüber gib es einen variablen Waschraum, dessen Stirnwand sich verschieben lässt, um Platz für die Dusche zu machen. Ein schwenkbares Kunststoffelement teilt dann die Kassettentoilette ab.

Auf der anderen Seite, zwischen Treppe und Fahrersitz, ist ein kleiner Arbeitsbereich mit Tischplatte angeordnet, denn der Venture S soll auch als mobiles Büro gute Dienste leisten. Dafür gibt es auf Wunsch an Bord ein schnelles WLAN, um mit der Geschäftswelt in Verbindung bleiben zu können.

Drei Solarpanels mit jeweils 115 Watt Leistung sind auf dem Dach montiert, sie sollen in Verbindung mit der Lithium-Batterie die Versorgung mit elektrischer Energie sicher stellen, ein Inverter stellt 230-Volt-Bordstrom bereit. Geheizt wird mit Dieselkraftstoff, auf Wunsch gibt es eine Klimaanlage die mangels Platz auf dem Dach und wegen der besseren aerodynamischen Eigenschaften unter dem Wagenboden installiert wird.

Der Venture S zeigt, was heute beim Caravaning möglich ist und stellt beim Design und der Ausstattung, aber auch beim Preis einen Meilenstein auf. Er folgt damit dem Trend des Immobilienmarktes: Selten war Wohnraum so teuer wie heute. (We/Michael Kirchberger/cen)(Fotos: Autoren-Union Mobilität/Hymer)