Fest eingebaute Navigationssysteme hinken preislich und technisch hinterher / Sieger im Test von AUTO BILD: Navi-Software fürs iPhone
Mobile Navigationssysteme sind ihren fest eingebauten Pendants im Stau oft deutlich überlegen. Zu diesem Ergebnis kommt AUTO BILD in einem Test mit acht Geräten (Heft 42/2011). Bei dem Test traten zwei Systeme gegeneinander an: die Festeinbau-Navis von BMW, Mercedes, Opel und Volkswagen sowie die preiswerteren mobilen Geräte von Garmin, Navigon und TomTom mit Staumeldungen in Echtzeit. Bei Testfahrten zeichnete AUTO BILD auf, welches Gerät den Stau zuerst meldete und ob eine sinnvolle Umleitungsempfehlung gegeben wurde. Alle gesammelten Daten führten bei jedem Navi zu einer Endnote…
Am meisten überzeugen konnte die Navi-Software fürs iPhone vom Hersteller TomTom für rund 90 Euro. Die App ist günstig, die Staumeldungen und die geschätzten Verzögerungen stimmten fast metergenau, die Umleitungen waren gut – und der Besitzer braucht nur ein Gerät fürs Navigieren und Telefonieren. Auch auf dem zweiten Rang
landete ein TomTom-Gerät, nämlich der mobile Lotse Go Live 1000 für 299 Euro. Bei den Festeinbauten ab Werk konnte lediglich das System von BMW überzeugen, das so genau und so schnell war wie der Testsieger, allerdings mit 3.820 Euro um ein vielfaches teurer ist. Auf den hinteren Rängen landeten abgeschlagen die Wegweiser von VW (ab 2.225 Euro) und Opel (1.500 Euro), die den Fahrer immer wieder auf verstopfte Routen
lotsten. Bei einigen Staus boten sie zudem keine Umfahrung an, obwohl es sinnvolle Alternativen gegeben hätte. Der Grund fürs schlechte Abschneiden der Festeinbauten:
Bis auf BMW setzen viele Autohersteller auf alte, langsame und teilweise ineffektive Staumelder wie TMC, die Polizei oder Kontaktschleifen – und kassieren dennoch kräftig für deren oft schwache Leistung. Mobile Wegweiser greifen hingegen auf viele Quellen zurück: Neben TMC oder TMCpro nutzen sie etwa zusätzlich Bewegungsmuster von Navi-
oder Handy-Nutzern sowie Pkw- und Lkw-Flotten. [autobild]