Die Konkurrenten der Rallye Dakar sehen nur noch die Rücklichter des Race Touareg. Foto: VW/auto-reporter.net
Rallye Dakar: Al-Attiyah verkürzt Rückstand auf Sainz
Rallye Dakar, 11. Etappe: Volkswagen hat auf der elften von 14 Tagesetappen der Rallye Dakar seine Spitzenposition verteidigt: Auch nach der zweiten Anden-Überquerung von Chile nach Argentinien führen drei Volkswagen Race Touareg die Gesamtwertung an. Die Entscheidung um den Sieg ist hingegen keinesfalls gefallen: Die Spitzenreiter Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) verloren 5.38 Minuten ihres Vorsprungs auf Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA). Die besten Verfolger – Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW – liegen als Vierte bereits 2:09 Stunden hinter der Spitze…
Beim Abstieg aus den Anden von rund 3.000 Höhenmetern hinunter nach Argentinien musste Sainz einen Rückschlag hinnehmen: Zwei schleichende Plattfüße warfen ihn zurück. In der Gesamtwertung hat er nun noch 4.28 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Al-Attiyah aus Katar. Mit 23.50 Minuten Abstand bleibt Mark Miller Dritter. Beste Volkswagen Piloten des Tages waren Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D): Die Vorjahressieger fuhren die drittbeste Etappenzeit vor Al-Attiyah und Miller und bleiben Siebte der Gesamtwertung. Der Tagessieg ging an Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) im X-raid-BMW. Der elfte Rallye-Dakar-Tag wurde durch enge Schotterabschnitte bestimmt, forderte Mensch und Material bei Wasserdurchfahrten und bildete mit einer langen Bergab-Passage am Prüfungsende eine Herausforderung für die Bremsen. Auf den zahlreichen felsigen und steinigen Abschnitten galt es für die Piloten, Reifenschäden zu vermeiden.
Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor, sagt: „Drei Race Touareg an der Spitze – damit können wir weiterhin zufrieden sein. Carlos wurde heute durch zwei Reifenschäden zurückgeworfen, doch seine Position in der Gesamtwertung blieb unverändert. Im Moment kämpfen Carlos und Nasser an der Spitze – die nächsten Tage werden sehr spannend. Alle vier Race Touareg liefen auch auf dieser anspruchsvollen Höhenetappe tadellos.“
Aus dem Volkswagen Biwak – Volkswagen Truck-Crew mit umsichtiger Reaktion: Zu einer ungewöhnlichen Aktion sah sich die Besatzung des Volkswagen Equipment-Trucks mit der Startnummer 778 gezwungen. Auf der Fahrt zwischen Antofagasta und Copiapó erlitt der Zusatztank des MAN 6×6 ein Leck. Um die Umwelt zu schützen und die Kontaminierung der Atacama-Wüste zu verhindern, reagierten die Volkswagen Teammitglieder schnell und umsichtig: Die hinter dem Lkw fahrenden Service Amarok bekamen ebenso per Handpumpe die Tanks randvoll mit Aral Ultimate Diesel getankt wie der zweite Equipment-Truck. Und sehr zu ihrer Verwunderung und Freude auch einige Einheimische, die an dem Zwischenhalt vorbeikamen. Nach der Diesel-Spende ging die Fahrt für die Startnummer 778 weiter – im betroffenen Zusatztank befand sich nur der Not-Treibstoff für die Race Touareg, der für den unwahrscheinlichen Ernstfall einer Logistik-Panne vorgesehen war.
Häuser-Spende: Nasser Al-Attiyah engagiert sich für „Un techo para mi país“: Häuser für Chile und Argentinien: Volkswagen Werkspilot Nasser Al-Attiyah engagiert sich für „Un techo para mi país“ (übersetzt: „Ein Dach für mein Land“). Der Katarer spendete einen Geldbetrag, der es ermöglichte, 100 einfache Holzhäuser für die Ärmsten der Armen zum Schutz gegen Witterung und Kriminalität zu errichten. Bereits beim Ruhetag der Rallye Dakar 2010 in Antofagasta hatte der „Dakar“-Organisator A.S.O. (Amaury Sport Organisation) 112.000 Dollar für dieses Projekt, das sich in ganz Lateinamerika engagiert, gestiftet.
Zahl des Tages: Alle 17,7 Sekunden erfolgte bei der Rallye Dakar bislang von den Beifahrern eine Ansage an ihre Fahrer. Insgesamt waren die 3.522 Kilometer Wertungsprüfung mit 2.003 Abbildungen beschrieben. Bei durchschnittlich vier Ansagen pro Roadbook-Zeichnung gaben die Navigatoren alle 439 Meter ein Kommando an ihre Piloten. (auto-reporter.net/pha)