Unimog auf der Demopark 2007

eigentlich ein sonderling – der unimog u 500 foto: mercedes/4x4news

Der Unimog auf der „Demopark“ 2007
Der Mog, das 4×4 Chamäleon

Unimogs einmal nicht auf dem Off Road Parcours. Denn Ihre Hauptaufgabe besteht eigentlich in Mähen, Graben, Fahren, Baggern und Bohren diesmal vor den Augen des Fachpublikums, das ist die Spezialität der Freiluftmesse für den Kommunaldienst sowie den Garten- und Landschaftsbau. Nach den drei Vorgängerveranstaltungen in Fulda und dem Auftakt in Eisenach vor zwei Jahren wird sie nun schon zum fünften Mal durchgeführt und zwar vom 17. bis 19. Juni auf dem Flugplatz Eisenach-Kindel.

Der neue kompakte Unimog-Geräteträger in Aktion

Erstmals nämlich kann das Publikum den jüngsten Spross der Unimog-Familie in Aktion erleben. Bei den zwei bisherigen Messeauftritten anlässlich seiner Weltpremiere auf der IAA 2006 in Hannover und im April 2007 auf der Bauma war der U 20 lediglich als statisches Exponat präsent gewesen.
Auf dem Flugplatz Kindel wird der U 20 nun zeigen, wie er sich bei Mäharbeiten dirigieren lässt und wie sich die Geräte wechseln lassen. Dies wird vorgeführt mit einem Ladekran PK 6001 von Palfinger, mit einem Streuautomaten von Gmeiner und – für sich schon eine eigene Messepremiere – mit dem Mähgerät MFK 400 von Mulag. Hierbei handelt es sich um ein Auslegermähwerk, wobei der Ausleger über eine Reichweite von vier Metern verfügt.

Neuer Unimog-Geräteträger U 20: Die Technik der größeren Geräteträger U 300, U 400 und U 500 verbindet der Mercedes-Benz Unimog U 20 mit niedrigerem Fahrzeuggewicht, Wendigkeit und einem niedrigeren Preis. Beim zulässigen Gesamtgewicht liegt der U 20 zwischen 7,5 und 8,5 Tonnen, die Achslasten sind mit 4,8 Tonnen vorn und hinten zur Aufnahme von Anbaugeräten gut bemessen. Im Bild ein Modell mit Frontausleger-Böschungsmäher. foto:4x4news/mercedes

Die hohe Wendigkeit hat ihre Ursache im um 380 mm auf 2700 mm verkürzten Radstand. Der U 20 verfügt im Gegensatz zum U 300 bis U 500 über ein Ganzstahlfahrerhaus aus der Großserie, in seiner technischen Grundauslegung wurde er gerade auf den täglichen Einsatz vieler Kommunen zugeschnitten. Zweikreis-Winterdiensthydraulik, Zapfwellen-Getriebe vorn, Nebenabtrieb vom Getriebe und die Frontanbauplatte gehören zur optionalen Ausrüstung und erlauben die Nutzung einer Vielzahl von Geräten. Motor (115 kW/156 PS), Getriebe, Achsen und die Einzelbereifung sind identisch mit dem U 300. Das Achtgang-Getriebe ermöglicht Geschwindigkeiten zwischen 1,2 und 90 km/h bei Nenndrehzahl. Übrigens ist der U 20 der erste Frontlenker im Unimog-Produktangebot, sämtliche bisherigen sowie die aktuellen Fahrzeuge dieser Größe gehören zur Kategorie der Kurzhauber.

Vielseitigkeit
Seit jeher ist die Vielseitigkeit des Unimog sein Markenzeichen. Nicht weniger als zehn Fahrzeuge der Typen U 300 und U 400 bietet Mercedes-Benz auf einem mehr als 3000 Quadratmeter großen Ausstellungsareal auf, davon sind acht Unimog-Geräteträger in Aktion zu erleben.

Auf der Ausstellungsfläche zu besichtigen sind:
· U 500 mit Winterdienstkombination Schneepflug/Streuautomat von Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik, St. Blasien
· U 400 mit Hochdruckreiniger und Wasserfass von Leistikow, Niederdorfelden
· U 400 mit Wechselaufbaukehrmaschine SK 350 von Schmidt Winterdienst und Kommunaltechnik, Isobus-Steuerung und Kamera
Auf der Vorführfläche im Einsatz zu erleben sind:
· U 400 mit Frontausleger der Mulag Fahrzeugwerke (Oppenau) und Flachsilostreuer von Schmidt; auch dieser Unimog ist mit Isobus und Kamera ausgerüstet
· U 400 mit einer kompletten Ausrüstung von Mulag: Randstreifenmäher MRM 300, Leitpfostenmäher MLM 200, Heckausleger MHU 800; diese Kombination ist ebenfalls ein Beispiel für Isobus-Einsatz
· U 400 mit Frontausleger von Dücker (Stadtlohn), Flachsilostreuer von Gmeiner (Kümmersbrück), außerdem Isobus plus Kamera
· U 300 mit Tandem-Mähgerät von Dücker
· U 400 langer Radstand mit Bankettfräse von Söder (Burkardroth) in Kombination mit einem Plattenverdichter
· U 400 langer Radstand mit Front-Holzhäcksler von Dücker und Absetzkipper von Jotha, Donauwörth
· U 400 A, ein Unimog in Agrarausführung mit Frontflächen- sowie

Heckseitenmulcher von Dücker
Dabei stellt die Kombination des U 300 mit dem Tandem-Mähgerät von Dücker eine für den Praktiker bedeutsame Neuheit dar. Bisher war dieses Mähgerät wegen des Gewichtes an der Vorderachse nur auf dem größeren U 400 einsetzbar, jetzt dank einer innovativen Heckballastierung auch beim U 300.
Interessante Einzellösungen sind auch die Bankettfräse mit Plattenverdichter am U 400 – hier geht es um Reprofilierung der Bankette, um den Wasserablauf von der Straße zu gewährleisten und Frostschäden vorzubeugen. Der Front-Holzhäcksler gibt ein praxisnahes und im Ablauf spektakuläres Beispiel für den Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ab.

Technik
Die Vier- und Sechszylinder-Motoren der Baureihe 904 LA und 906 LA in der Leistung von 110 kW (150 PS) bis 210 kW (286 PS) spiegeln wie die gesamte Nutzfahrzeugpalette von Mercedes-Benz einen sehr hohen Stand der Abgastechnik wider. Die Unimog verfügen über Blue-Tec-Technlogie (Stickoxide werden durch Zuführung von Harnstoff eliminiert), erfüllen die Abgasregelung Euro 4 und garantieren außerdem einen sehr niedrigen Feinstaubausstoß.

Mehrere technische Highlights geben dem Mercedes-Benz Unimog eine einmalige Stellung auf dem Markt. So erlaubt die Wechsellenkung Vario-Pilot ein Verschieben von Lenkrad und Lenksäule sowie der Pedalerie auf die jeweils andere Seite im Fahrerhaus – eine wesentliche Einsatzerleichterung, wenn es um gute Sicht auf den rechten Fahrbahnrand geht.
Der halbautomatisierten Telligent-Schaltung von Mercedes-Benz steht im Unimog als Alternative „Automatic-Shift“ zur Verfügung, eine elektronisch automatisierte Schaltung. Sie erlaubt manuelle Bedienung (Schalten ohne Kuppeln) oder automatischen Fahrbetrieb.

Eine weitere Unimog-Spezialität stellt die serienmäßig eingebaute Wendeschaltung EQR („Electronic Quick Reverse“) dar. Hier ist ein schneller Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ohne Anhalten möglich – wichtig zum Beispiel, um das Fahrzeug beim Freiräumen einer Kreuzung schneller zu reversieren.

Bedienpult Isobus
Eine Unimog-Spezialität ist der Isobus. Es ermöglicht eine einheitliche Bedienung völlig verschiedener An- und Aufbaugeräte mit nur einem Bedienpult über Dreh- und Drucktasten. Über eine genormte Schnittstelle kommen die notwendigen Daten aus dem Rechner des An- bzw. Aufbaugerätes in das Isobus-Bedienterminal, werden dort gespeichert und stehen zum Abruf bereit. Verschiedenartige Geräte lassen sich aufrufen ohne Vorprogrammierung und ohne Umstellung von der Software des einen Geräteherstellers auf die des anderen. Dieses hohe Maß an Kompatibilität wird ab 2008 noch ergänzt durch die integrierte Möglichkeit der Datenerfassung als Grundlage für Leistungsnachweise zum Beispiel im Winterdienst oder für die Abrechnung privater Dienstleister.(we)

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