Land-Rover-Experience-Tour 2019
Echte Allrad und Geländewagen Erfahrung macht man bei der Land-Rover-Experience-Tour 2019

Land-Rover-Experience-Tour 2019 – die Story

Die Land-Rover-Experience-Tour ist für echte Offroad Fans ein Begriff. Die Kollegen vom Auto-Medienportal waren zur Vorbereitung der Land-Rover-Experience-Tour 2019 dabei. Hier die Story:…

Tausende bewerben sich, für die absolute Allrad und Geländewagen-Erfahrung, aber nur sechs Glückliche können im Herbst bei der Land-Rover-Experience-Tour 2019 dabei sein. Die „Landrover Experience Tour“ meidet die gängigen Touristen-Strecken und will deshalb präzise vorbereitet sein.

Land-Rover-Experience-Tour 2019

Wir haben die Erkundung von Routen, Schauplätzen und Unterkünften diesseits von Afrika begleitet.

„Auf geht’s! Rock’n’Roll!“ ruft Dag Rogge ins Mikrofon seines Funkgerätes und der Konvoi aus sechs Landrover Discovery setzt sich in Bewegung.

Außer Ersatzreifen und Spritkanistern, Kühlboxen und Dachzelten haben sie Laptops und Klarsicht-Hüllen mit detaillierten Satelliten-Karten dabei, teils aus Beständen des ehemaligen sowjetischen Militärs.

Während des angolanischen Bürgerkriegs unterstützte die Sowjetunion dort die marxistische MPLA. „Durch Dienste wie Google-Earth ist die Vorbereitung von Deutschland aus einfacher geworden“, sagt Rogge, der Chef der Expedition, „aber erst vor Ort sieht man, was wirklich geht, und was nicht“.

Von Popa Falls im Nordosten Namibias aus geht die Fahrt den Caprivi-Streifen entlang, der seinen Namen dem ehemaligen deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi verdankt.

Land-Rover-Experience-Tour 2019

Die Insassen der Geländewagen tragen T-Shirts mit der Aufschrift „KaZa 2019“. Diese Chiffre ziert auch die nächste Landrover Experience Tour, die 13. in den letzten 18 Jahren. Auf sämtlichen Erdteilen war die LET schon unterwegs, doch diese Mission ist von besonderer Bedeutung.

KaZa ist kein neuer Energydrink und auch keine Website für kaufmännische Zahlungsmodalitäten, sondern die Abkürzung für Kavango-Zambezi, ein grenzüberschreitendes Natur- und Landschaftsschutzgebiet im südlichen Afrika.

Es umfasst rund 520.000 Quadratkilometer Fläche und ist damit größer als Deutschland, Tschechien und Österreich zusammen.

Das „Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area“, so die vollständige Bezeichnung, erstreckt sich über Gebiete der Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe.

Vor gut sechs Jahren gegründet, fasst es 30 Nationalparks und Reservate zusammen und ist deshalb nicht nur ein Umwelt- und Naturschutz-, sondern auch ein politisches Projekt.

Land-Rover-Experience-Tour 2019

Wilderer, die Löwen, Elefanten und anderem Großwild nachstellen, machen sich die Grenznähe oft zunutze, weil ihre Verfolger jenseits der Landkarten-Linien keine Kompetenzen haben.

Die Huckelpiste nördlich der Fernstraße B8 endet an einem Kreuz sandiger Pfade. Die GPS-Daten sagen, dass hier irgendwo die Grenze zwischen Namibia und Angola verläuft. Einen Zaun gibt es nicht, nur einen grünen Steinklotz mit dem Richtungspfeil „Angola Border“.

Ein von Hand gemaltes Holzschild will auf eine Herberge in 12 km Entfernung aufmerksam machen, ein Uniformierter fordert freundlich, aber bestimmt die Pässe. Er notiert sich die Nummern, was dem Grenzübertritt einen offiziellen Anstrich verleiht. „Seid in drei Stunden wieder hier“, lautet sein Befehl.

„Sasha“ ist die Entdeckung des Tages. Sie ist jung, etwas unfertig, könnte man sagen, und für eine Next-Topmodel-Karriere eine Idee zu stabil gebaut.

Aber die Sasha River Lodge, auf die das Holzschild hindeutete, ist ein Glückstreffer, den so niemand auf der Liste hatte. In den kommenden Monaten soll der Bau abgeschlossen sein, der Manager verspricht Obdach für alle.

Dort werden die Teilnehmer der Land-Rover-Experience-Tour 2019, die dann mit 16 Geländewagen anrücken, ihre zweite Übernachtung auf dem „schwarzen Kontinent“ haben. Sehr wahrscheinlich in Sicht- und Hörweite von Flusspferden, Elefanten und Schwarzbüffeln.

„Alles gut?“ grinst Dag Rogge seine Mitfahrer an und stapft zufrieden zu seinem „Disco“. Die rollende Kommandozentrale ist ständig online, jeder gefahrene Meter wird „getrackt“, das heißt, kann hinterher am Computer nachvollzogen werden.

Die Eignung der Pfade wird ebenso protokolliert wie die erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit, denn schließlich muss der Konvoi unter Real-Bedingungen mit fast dreimal so vielen Fahrzeugen verlässlich sein Tagesziel erreichen können.

Die Befindlichkeitsfrage kann man täglich ein Dutzend Mal von ihm hören, und es ist kein Smalltalk, sondern seine flapsige Art, Verantwortung wahrzunehmen. „Alles gut!“ schallt es zurück.

So wie die Teilnehmer sich auf den passionierten Weltbummler verlassen können, so muss er sich auf sie verlassen können.

Funkdisziplin, keine Mondschein-Spaziergänge nachts im Camp, Durchhaltewillen, wenn statt sechs Stunden kalkulierter Fahrzeit zehn nötig sind – das sind Essentials.

Land-Rover-Experience-Tour 2019

Im Sioma-Nationalpark begleiten zwei einheimische Ranger den Tross, doch auch ihre indischen Nachbauten von AK-47-Sturmgewehren helfen nicht, einen fahrbare Route für einen großen Konvoi zu finden. Vielmehr sorgen sie für zusätzliche Bedenken, als sie die Piste als früheren „Military-Track“ ausgeben. Könnte der vielleicht vermint gewesen sein?

Was als komfortable Buschpiste in den Karten verzeichnet ist, erweist sich als komplett von Dornenbüschen überwucherter Trampelpfad, worunter der Lack der Landrover ebenso leidet wie die Stimmung der Insassen.

Zumindest eine Erkenntnis bleibt: Anders als in touristisch erschlossenen Parks sind die Tiere hier nicht an vierrädrige Besucher gewöhnt. Man wird die spätere Kolonne also aufteilen, um die Gnus, Antilopen und Warzenscheine nicht zu verscheuchen.

Der besondere Reiz der LET dieses Jahres, ein Reservats- und Staaten-Hopping durch fünf Länder zu unternehmen, ist gleichzeitig ihre einzige ernst zu nehmende Schwäche: Aus- und Einreiseformalitäten könnten im Nu erledigt sein, aber auch mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Die Tagesform der Kontrolleure und mitunter ihr Verlangen, ein wenig Bakschisch heraus zu schlagen, sind nicht planbar. Manchmal fehlen Visa-Aufkleber, Straßenbenutzungs-Gebühr muss entrichtet, Bargeld gewechselt werden.

Bei der Einreise nach Sambia wird die Fahrzeug-Bezeichnung „Landcrusier“ in offizielle Passierscheine eingetragen, was das Risiko nach sich zieht, dass ein anderer Beamter die sechs Landrover wegen unzutreffender Markenangabe an der Weiterfahrt hindern will.

„Rund zwei Jahre nimmt die Vorbereitung einer LET in Anspruch“, weiß Dag Rogge aus Erfahrung, und bis sich eine Vortour auf den Weg macht, müssen andere Arbeiten längst erledigt sein.

Die Bestellung klimagerechter Tourkleidung beim Textil-Ausrüster ist nicht weniger aufwändig als das Casting von ortskundigen Begleitern.

Deren persönliches Netzwerk soll die Kommunikation mit lokalen Autoritäten zu erleichtern. Tankstellen müssen lokalisiert und Supermärkte gefunden werden, denn die Entdecker leben nicht von Luft und Naturliebe. Temperaturen über 40 Grad treiben den Mineralwasserkonsum nach oben und für das Bierchen am Abend soll auch noch Platz im Auto gefunden werden.

Marvin Verheyden wird von Dag Rogge überall als „meine rechte und linke Hand“ vorgestellt. Der 34-Jährige wollte eigentlich Tierarzt werden und ist durch Praktika im Zoo Duisburg zum Fauna-Experten geworden, der zu jedem Buschbewohner ein paar aufschlussreiche Kommentare über Funk geben kann.

Land-Rover-Experience-Tour 2019

Obendrein ist er der Finanzminister der Tour, der noch lange nach der Rückkehr einen heroischen Kampf mit hunderten von Quittungen, Belegen, Kassenzetteln und Gebührenmarken führen muss. Dass er sein medizinisches Studium für ein Dasein zwischen Lenkrad, Schlafsack und Truppenkasse aufgegeben hat, reut ihn nicht: „Das war die perfekte Entscheidung“.

Dass der beschwerliche Weg außerhalb der Komfortzone während der Tour seinen gerechten Lohn erhält, dafür ist schon jetzt gesorgt.

Im Chobe-Nationalpark in Botswana und in Victoria Falls in Simbabwe erwartet die Teilnehmer ein einzigartiges Tier- und Natur-Erlebnis.

„Wir sind ja nicht grundsätzlich gegen touristische Highlights“, schmunzelt Dag Rogge, und man kann sich die Antwort vorstellen, wenn er wieder fragt: „Alles gut?“ (Quelle:amp)(Fotos:Auto-Medienportal.Net/Axel F. Busse)

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