Man muss schon genau hinsehen, um die Änderungen am Porsche Macan 2019 zu erkennen. Zumindest vorne. Hinten ist das durchgängige Leuchtenband am auffälligsten. Die Motoren des kleinen Porsche SUV Macan kommen ab 2019 alle von Audi!
Die Einstiegsvariante mit 245 PS (180 kW) starkem 2,0-Liter-Vierzylinder spurtet in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitze liegt bei immerhin 225 km/h. Das kompakte Aggregat klingt gedämpft sportlich, der Normverbrauch liegt bei angemessenen 8,1 Litern pro 100 Kilometer.
Darüber rangiert der Macan S, der aus einem 3,0-Liter-V6-Turbomotor 354 PS (260 kW) holt. Diese Variante benötigt für den Sprint auf Hundert lediglich 5,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit des neuen Porsche Macan S 2019 liegt bei 254 km/h.
Die Kraft wird stets über eine Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik auf alle vier Räder geleitet. Die Gänge werden je nach gewähltem Fahrmodus mehr oder weniger zackig eingelegt, auch wenn der akustische Effekt wegen des Otto-Partikelfilters weniger eindrucksvoll ist als bisher.
Bedauerlich finden wir, dass Porsche die Bedienlogik für den manuellen Schaltmodus nicht an Cayenne und Panamera angepasst hat: Nur noch beim Macan muss der Wählhebel zum Hochschalten weggestoßen, zum Herunterschalten hingegen nach hinten gezogen werden.
Bei den anderen Baureihen hat Porsche dieses unsportlich wirkende Manko korrigiert.
Und mindestens ebenso schade ist der Wegfall der sparsamen und erfolgreichen Diesel-Variante. Wir glauben gerne, dass die Umsetzung der aktuellen Euro-6d-Temp-Abgasnorm etwas an Agilität gekostet hätte, glauben aber auch, dass nicht wenige Kunden sich eher bei der Konkurrenz umschauen werden als dem Diesel endgültig abzuschwören.
Bei den Tests auf der Landstraße lassen sich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrmodi gut herausfahren.
Sie sind Teil des Sport-Chrono-Pakets, das sich seit jeher auch durch eine Stoppuhr auf dem Armaturenbrett auszeichnet, die so unübersehbar wie selten genutzt ist.
Im Sport-Plus-Programm wirkt die Lenkung bei Normaltempo übertrieben schwergängig; wenn man das SUV jedoch fliegen lässt, passt diese Abstimmung perfekt.
Die Kraftverteilung könnte für unseren Geschmack übrigens noch hecklastiger sein. Dafür beißen die Bremsen kraftvoll und verzögerungsfrei zu. Und der Macan lässt sich auf engen Straßen dank kleinem Wendekreis gut manövrieren.
Das macht besonders viel Spaß mit dem optionalen GT-Sportlenkrad, das durch zehn Schrauben geziert wird. Sie unterstreichen den Charakter eines Präzisionswerkzeugs.
Im Cockpit hat Porsche weiter Hand angelegt und vor allem das Infotainmentsystem mit einem 11-Zoll-Bildschirm auf den aktuellen Stand gebracht.
Es lässt sich per Sprachsteuerung oder Touchscreen perfekt bedienen, die Belüftungsdüsen sind für den großen Monitor nach unten ausgewichen.
Insgesamt wirkt die Mittelkonsole mit ihrer Vielzahl an Tasten allerdings etwas zerklüftet. Und die Klimaautomatik dürfte für unseren Geschmack dezenter agieren.
Das interessanteste Porsche Macan SUV kommt übrigens erst noch auf den Markt: Es handelt sich um das Spitzenmodell, das seine Turboaufladung stolz im Namen trägt. Mit einem natürlich wieder von Audi entwickelten 2,9-Liter-V6-Biturbo soll der Macan Turbo mindestens 450 PS auf die Straße bringen. (we/ampnet/jm)(Fotos: Porsche)
Datenblatt Porsche Macan 2019
Länge x Breite x Höhe (m): 4,70 x 1,92 x 1,62
Radstand (m): 2,81
Motor: R4-Benziner, 1984 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 180 kW / 245 PS bei 5000-6750 U/min
Max. Drehmoment: 370 Nm bei 1600-4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,5 Sek.
Durchschnittsverbrauch: 8,1 Liter
Effizienzklasse: D
CO2-Emissionen: 185 g/km (Euro 6d-Temp)
Leergewicht / Zuladung: min. 1795 kg / max. 515 kg
Kofferraumvolumen: 500–1500 Liter
Max. Anhängelast: 2000 kg
Bereifung: vorn 235/60 R 18, hinten 255/55 R 18
Luftwiderstandsbeiwert: 0,35
Basispreis: 58 763 Euro