Auch in Deutschland, wo Autos seiner Gattung in der Vergangenheit ein eher kümmerliches Dasein fristeten, fuhr der bullige Ford Ranger mit etwa 5700 neu ausgelieferten Wagen auf die Pole Position.
Jetzt präsentierte Ford eine erneuerte Modellgeneration mit einer Reihe von Designänderungen, einer breiten Palette serienmäßig eingebauter oder optionaler Techniken und verbesserten, gegenüber ihren Vorläufern vor allem sparsameren Motoren, die schon jetzt zu ordern und in Kürze erhältlich sind.
Damit die Schar neugieriger Motorjournalisten sich aus möglichst kundiger Quelle über die Fähigkeiten des robusten Off-Road-Spezialisten schlau machen konnten, hatte Ford den ehemaligen Rallye-Europameister Armin Schwarz eigens aus den USA einfliegen lassen, der dort seit etwa zehn Jahren unter anderem Wüstenrennen bestreitet.Für Schwarz war es selbstverständlich ein Leichtes zu zeigen, dass dem Ford Ranger im Gelände weit mehr zuzutrauen ist als sich die meisten Fahrerinnen und Fahrer mit normaler Begabung am Steuer erlauben: „Dieses Auto ist eine eierlegende Wollmilchsau.“
Will sagen: Es kann in der Wildnis so ziemlich alles. Kaum ein Hindernis stellt das Fahrzeug dank seiner Bodenfreiheit von fast einem Viertelmeter vor ernsthafte Probleme, auch Flussläufe nicht, wenn deren Tiefe nicht mehr als 80 Zentimeter beträgt.
Ein Berganfahr-Assistent verhindert das Zurückrollen am Berg sowohl im Vorwärts- als auch im Rückwärtsgang. Für das Gegenteil ist eine Bergabfahrkontrolle zuständig, die beim Abstieg über besonders steile Rampen das Tempo reduziert, wobei der Mensch am Lenkrad seinen Fuß vom Brems- und Gaspedal fernhalten sollte. Nötiges regelt das Auto von selbst damit es nicht ins Rutschen kommt.
Auf guten Straßen erweist sich der Allradantrieb indes eher als hinderlich, dann schwindet auf engen Kurven das Fahrvergnügen spürbar, der Wagen tut sich mit vier angetriebenen Rädern dort eher schwer. Mit alleine angetriebenen Hinterrädern hingegen fährt er sich wie ein ganz normaler Pkw, bietet sogar guten Komfort und lässt sich dank seiner elektrischen Servolenkung mit spielerischer Leichtigkeit manövrieren.
Das Gestühl in den drei erhältlichen Kabinen-Varianten (Einzel-Kabine mit zwei Türen und zwei Sitzen, Extra-Kabine mit zwei Doppelflügeltüren und 2+2-Stzen oder Doppel-Kabine mit fünf Sitzen) ist bequem und bietet eine satte Auflagefläche für die Oberschenkel. Als Ausstattungs-Versionen sind (von bescheiden bis üppig) XL, XLT, Limited und Wildtrak möglich.
Der Einstiegspreis für das am bescheidensten ausgestattete Modell beginnt bei 27 846 Euro und geht bis 41 500 Euro für die exklusivste Variante Wildtrak (Preise inkl. Mehrwertsteuer).
Darüber hinaus gibt es aus dem Ford-Regal eine Reihe von zusätzlichen Wunschausstattungen wie zum Beispiel eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage im Paket mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, einstellbarem Geschwindigkeitsbegrenzer, Fahrspurassistenten und Verkehrsschild-Erkennungssystem für 975,80 Euro oder ein abschließbares Laderaumrollo für 1904 Euro.
Noch kommt der Löwenanteil der Ranger-Kundschaft aus dem Gewerbe und setzt sich zum Beispiel aus Gartenbaubetrieben, Bauunternehmen oder Kunden aus der Forstwirtschaft zusammen. Privatleute leisten sich die Anschaffung des als Lkw eingestuften Fahrzeugs meist als Zugpferd für größere Lasten wie Boote, Pferdeanhänger oder Segelflugzeuge.
sinnfreies Zubehör? der werksintern als „Elefantenrüssel“ bezeichnete Luftansaugschnorchel Ironman 4×4
Immerhin verträgt das Auto bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast. Dafür nehmen sie auch die Lkw-Klassifizierung in Kauf, die einen häufigeren Besuch bei TÜV vorschreibt. Die Finanzbehörden hingegen stört das wenig, sie behandeln den Ford Ranger in puncto Kfz-Steuer Pkw-mäßig, weil das mehr als bei einem Lkw einbringt.
Zukünftig soll auch bei Leuten das Interesse geweckt werden, die den Besitz eines SUV als unverzichtbar für den eigenen Lebensstil zählt und die Wert auf ein Naturburschen-Image legen. Ein insbesondere für sie gedachtes Detail ist im Zubehörkatalog für 809 Euro bereits vorhanden: Der werksintern als „Elefantenrüssel“ bezeichnete Luftansaugschnorchel Ironman 4×4, der sich wie der Schnorchel eines Tauchers seitlich an der Kabine in die Höhe reckt und den Eindruck vermittelt, der Ford Ranger sei weder durch Stock und Stein noch durch tiefe Gewässer aus der Ruhe zu bringen. (ampnet/hrr)(Fotos:Ford)
Daten Ford Ranger 3,2 TDCi Doppelkabine, Automatik
Länge x Breite x Höhe (m): 5,35 x 2,16 x 1,85
Motor: 5-Zyl.-Diesel, Turbo, 3198 ccm
Leistung: 147 kW / 200 PS bei 3000 U/min
Max. Drehmoment: 470 Nm bei 1500–2750 U/min
ECE-Normverbrauch: 8,8 Liter
CO2-Emissionen: 231 g/km (Euro 6)
CO2-Effizienzklasse: C/D
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Leergewicht / Zuladung: 2081 – 2342 kg / max. 1000 kg
Länge der Ladefläche: 1549 cm
Zuggesamtgewicht: 6000 kg
Wendekreis: 12,4 m (4×4), 11,8 m (4×2)
Bereifung: 265/60 R18
Preis: ab 41 501 Euro
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