Die Geschichte der Allrad-Umbauten von Oberaigner begann im Jahre 1977 mit einer Verkaufswerkstatt plus angegliederter Vertragswerkstatt von Mercedes-Benz im oberösterreichischen Rohrbach. Dort stieg die Nachfrage nach Sonderumbauten ständig. Oberaigner führte daraufhin erste Umrüstungen durch, die werksseitig von Mercedes nicht im Sortiment geführt wurden. Heute ist Oberaigner einer der führenden Hersteller für Allradantriebe, das Unternehmen rüstet 4×2-Fahrzeuge auf Allradantrieb um und produziert auch den 6×6-Transporter auf Basis des Sprinter.
Für Traktion sorgen drei angetriebene Achsen und bis zu fünf Differenzialsperren. Damit die Antriebsräder nicht den Bodenkontakt verlieren, verbaut Oberaigner eine patentierte asymmetrische Doppel-Pendelachs-Aufhängung, bei der die Last der Ladung gleichmäßig auf die beiden Hinterachsen gebracht wird. Die Wandlerautomatik bringt ausreichend Drehmoment auf die sechs Räder, zur Not hilft die mit 2,85:1 sehr kurz abgestufte Geländeuntersetzung weiter.
Als Basisfahrzeuge für den Umbau zum 6×6-Mobil kommt der 519 CDI mit 140 kW / 190 PS Leistung und 440 Newtonmetern Drehmoment aus einem SechsZylinder-Diesel (OM 642 DE 30 LA) zum Einsatz. Der Selbstzünder verfügt über ein Fünf-Gang-Automatikgetriebe und erfüllt die Euro-6-Abgasnorm. Lieferbar ist der Dreiachs-Sprinter als Fahrgestell mit einfachem Fahrerhaus oder mit Doppelkabine.
Mit der dritten Achse und der erhöhten Nutzlast wird aus dem 519-er Sprinter der Sprinter 719 CDI 6×6. Mit dem Allradfahrgestell von Oberaigner markiert er derzeitig die Spitze der Möglichkeiten, aus einem Transporter von Mercedes-Benz ein geländegängiges Allradfahrzeug mit maximaler Nutzlast zu generieren. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7000 Kilogramm übertrifft der Sprinter 719 CDI 6×6 den größten Serien-Sprinter um ganze zwei Tonnen. Zwei Radstände sind für den dreiachsigen Sprinter lieferbar, als R2 gibt es ihn mit 3290 Millimetern und als R3 mit 3952 mm, jeweils plus 1100 mm für die dritte Achse. Das Leergewicht für das Fahrgestell liegt bei 3000 (beim R2) bzw. 3100 kg (beim R3), ein Pritschenaufbau wiegt rund 150 Kilo. Damit verbleiben, je nach Ausstattung, für den 6×6-Transporter mit Stern bis zu rund vier Tonnen Zuladung.
Erkauft wird der Umbau auf den Nutzlast-starken Allradantrieb mit einem Wendekreis, der ¬– je nach Radstand – bei bis zu 19,5 Metern liegt. Und mit einem Preis von rund 48 000 Euro für die recht aufwändigen Umbauarbeiten von Oberaigner. Hinzu kommt die Anschaffung eines V6-getriebenen Sprinters als Basisfahrzeug. (ampnet/Gerhard Prien)(Fotos:Auto-Medienportal.Net/Oberaigner/Bocklet/Bimobil)
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