Jeep Compass

Jeep Compass e Test

Jeep Compass e Test

Der Jeep Compass e tritt erstmals als reines Elektroauto an. Neben Mild- und Plug-in-Hybrid gibt es nun drei Leistungsstufen sowie Front- oder Allradantrieb. Optisch bleibt der bekannte Sieben-Slot-Grill erhalten, doch die Heckleuchten erinnern stark an den Dacia Duster – ein Detail, das nicht jedem gefallen dürfte.

Größe und Raumangebot

Mit 4,55 Metern Länge wächst der Compass um elf Zentimeter. Das sorgt für mehr Platz im Innenraum und ein Kofferraumvolumen von 550 Litern – ein Plus von 45 Litern. Praktisch, aber nicht revolutionär. Die Rückbank bietet mehr Beinfreiheit, was im Vorgänger fehlte. Nutzwert steht hier klar vor Design.

Innenraum und Bedienung

Das Cockpit wirkt moderner – 10,25 Zoll digitales Kombiinstrument und ein 16-Zoll-Touchscreen dominieren. Die Bedienung ist einfach, der Drehregler für die Gangwahl gelungen. Weniger überzeugend wirkt der auffällige Fahrmodus-Schalter. Verarbeitung und Materialqualität liegen nun auf Niveau von VW Tiguan oder Hyundai Tucson, ohne jedoch Maßstäbe zu setzen.

Jeep Compass

Plattform und Offroad-Fähigkeit

Der Compass e basiert auf der STLA-Medium-Plattform, bekannt von Peugeot 3008 und Opel Grandland. Jeep hebt eigene Anpassungen hervor, doch aktuell gibt es nur Frontantrieb. Mit 20 cm Bodenfreiheit und 470 mm Wattiefe bleibt ein Rest Offroad-Charakter. Die kommende Allradversion könnte hier mehr liefern.

Fahreindruck im Alltag

Im Jeep Compass e Test zeigt der Stromer typische Eigenschaften: spontaner Antritt, leises Fahren, souveränes Beschleunigen. 8,5 Sekunden bis 100 km/h sind solide, aber nicht sportlich. Die Lenkung arbeitet präzise, jedoch ohne viel Gefühl. Fahrwerksabstimmung ist ordentlich, manchmal etwas straff. Fahrmodi bringen wenig Veränderung – nur der Sportmodus schärft spürbar nach.

Jeep Compass

Reichweite und Laden

Jeep verspricht bis zu 500 km Reichweite. Realistisch dürfte das darunter liegen, abhängig von Fahrstil und Temperatur. Positiv: der optionale 22-kW-Onboardlader für 690 Euro. Damit hebt sich der Compass von vielen Konkurrenten ab. An DC-Säulen sind bis zu 160 kW möglich – ausreichend, aber kein Spitzenwert.

Technik und Assistenzsysteme

Serienmäßig gibt es ein Level-2-Assistenzpaket mit Spurwechselhilfe und adaptivem Tempomat. Geräuschdämmung wurde verbessert, das Innenraumklima wirkt angenehm ruhig. Ergänzt wird das durch eine neue Jeep-App mit Ladeplanung und digitalem Schlüssel. Technisch fährt der Compass e nun vorne mit, ohne jedoch Innovationen zu setzen.

Preis und Positionierung

Preislich zeigt sich Jeep selbstbewusst. Der Einstieg mit e-Hybrid liegt bei 39.900 Euro, der vollelektrische Compass startet bei 47.900 Euro. First Edition Modelle kosten über 50.000 Euro. Damit bewegt sich der Compass e nicht im günstigen Segment. Für Enthusiasten mit Markenbindung mag das akzeptabel sein – für Preis-Leistungs-Käufer weniger.

Technische Daten Jeep Compass e

Merkmal Wert
Länge x Breite x Höhe 4,55 x 1,93 x 1,68 m
Radstand 2,80 m
Antrieb E-Motor, FWD, 1-stufiges Reduktionsgetriebe
Systemleistung 157 kW / 213 PS
Max. Drehmoment 345 Nm
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h 8,5 s
Energieverbrauch (WLTP) 17,5 kWh
CO?-Emissionen (WLTP) 0 g/km
Batteriegröße brutto/netto 80/74 kWh
Ladeleistung AC 11–22 kW / DC 160 kW
Reichweite (WLTP) 500 km
Zuladung min. 2185 kg
Kofferraumvolumen 550 Liter
Basispreis 47.900 Euro

Fazit zum Jeep Compass e Test

Der Jeep Compass e überzeugt mit Raumangebot, solider Technik und optional starkem AC-Lader. Kritisch bleibt die Preisgestaltung und die fehlende emotionale Fahrdynamik. Wer ein charakterstarkes Elektro-SUV sucht, findet hier ein interessantes Modell – wer nüchtern kalkuliert, wird den Compass e eher kritisch sehen. (we/aum)(Fotos: Stellantis)