Reifenwechsel. Wann und wie?

Autoreifen sind die Verbindung vom Fahrzeug auf die Fahrbahn. Meist bedenken wir deren Wichtigkeit gar nicht und vernachlässigen die regelmäßige Prüfung. Nicht selten mit fatalen Folgen. Denn ein abgefahrener oder verschlissener Autoreifen beeinträchtigt generell das Fahrverhalten eines Fahrzeuges. Das leuchtet ein, wenn man bedenkt, dass eine nur etwa postkartengroße Fläche des Gummis den Kontakt mit der Straße herstellt und für Haftung in jeder Fahr- und Gefahrensituation sorgen muss.

Es gibt eine Menge spezieller Reifen – wie Allwetter- Off Road oder Rennreifen – wir wollen in diesem Beitrag jedoch grundsätzlich auf die Merkmale und Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen eingehen, bzw. wann es an der Zeit ist, diese zu wechseln und wie man dies auch selber machen kann. Dazu gleich mehr.

Wann ist es Zeit zum Wechseln?

Generell und für alle Reifen gilt: gesetzlich vorgeschrieben müssen Pneus ab der Mindest-Profiltiefe von 1.6mm gewechselt werden, der ADAC empfiehlt aufgrund schlechter Haftung bei Nässe und Aquaplaning-Gefahr, einen Wechsel schon bei 3mm Resttiefe.
Aber auch das Alter eines Reifens ist ein Indikator, wann dieser gegen einen Neuen ausgetauscht werden sollte. 10 Jahre gelten hier als maximale Obergrenze. Der Grund: das Gummi altert, und die Haftung zur Fahrbahn wird schlechter.

Das Reifenalter lässt sich im Übrigen leicht selbst herausfinden. Auf der Flanke des Reifens ist neben diversen Kennzahlen wie Größe und Breite auch die Herstellungswoche (DOT-Kennziffer) angegeben. Beispiel: XXXX1017 steht dann für 10. Woche in 2017.

Und die Winter- / Sommerreifen? Abgesehen davon, dass es lebensgefährlich sein kann, im Winter mit Sommerreifen unterwegs zu sein, so ist dies in vielen Ländern auch strafbar. Man geht auf glatter Fahrbahn mit Sommerreifen also nicht nur ein hohes Risiko für die eigene Gesundheit ein, sondern gefährdet auch seinen Geldbeutel. Außerdem kann die Versicherung bei Schäden und Unfällen im Winter mit abgefahrenen Pneus oder Sommerreifen, die Leistung verweigern oder mindern.

Die alte Regel von „O“ bis „O“ ist nur ein Richtwert. Sobald die Temperatur einmal auf um die 7 Grad fällt, ist es an der Zeit auf Winterbereifung umzusteigen.

Kann ich meine Reifen selbst wechseln?

Falls diese schon auf Felgen aufgezogen sind und man ein paar Dinge beim Reifenwechsel beachtet, ist dies möglich. Bei einer etwaigen Unsicherheit, sollte aber immer ein Fachmann den Reifenwechsel vornehmen.

Was es beim Reifenwechsel zu beachten gilt: Wir haben uns an die gesetzlichen Auflagen (Größe etc.) beim Neukauf gehalten und etwas handwerkliches Geschick? Gut. Dann kann es ja losgehen.
Wir parken das Fahrzeug auf einem ebenen Platz, ziehen die Handbremse an und legen einen Gang ein. Mit dem Radschlüssel (meist im Kofferraum des Wagens) lösen wir leicht die Radschrauben. Nun holen wir den Wagenheber aus dem Auto.

Die Aufnahmepunkte für den Wagenheber finden sich in der Bedienanleitung. Achtung: der Wagenheber muss gerade stehen beim Hochkurbeln! Wenn das Rad vom Boden abgehoben hat, können wir die Radschrauben entfernen und das Rad vom Wagen entfernen.
Das neue Rad kann nun am Fahrzeug angebracht werden. Achtung – es gibt bei Felgen diverse Radschrauben. Beim Felgenwechsel ist darauf zu achten.

Wenn alle Schrauben eingesetzt sind, werden diese zunächst per Hand festgezogen. Die alten Räder markieren. Zum Beispiel „VL“ für „Vorne links“. Dann wird das Auto abgelassen.

Jetzt muss das Rad am besten mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen werden. Ein Richtwert sind 120 Nm. Genaues dazu findet sich in der Anleitung. Zu beachten: nach etwa 100 Kilometern sollten alle Räder nochmals nachgezogen werden! Fertig!

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