Auch das Außendesign drängt sich nicht eben auf. Es folgt der neuen, sachlich-modernen Skoda-Linie und liegt voll im aktuellen SUV-Trend: hochbordig, keilförmig, breit wirkend und mit Dynamik zeigenden Stilelementen. Also alles ganz normal. Was also treibt die Herren der Schöpfung zum Kodiaq?
Vielleicht trieb es aber auch nur Familienväter an die Seitenfenster, solche, die ihrer Familie so viel Lebensraum wie möglich wünschen oder die ganze Mannschaft zum Spiel fahren müssen oder voluminöse Sportgeräte bevorzugen.
Den Kodiak bieten die Tschechen immerhin auch mit dritter Sitzreihe für sieben Personen (750 Euro) oder als Fünfsitzer mit einer um 180 Millimeter verschiebbaren Rücksitzbank, in deren vorderster Stellung 835 Liter Gepäckraum auf Arbeit warten oder 650 Liter mit zurückgeschobener Rücksitzbank, auf der es sich dann drei Erwachsene in ausgeprägten Einzelsitzen langstreckengerecht bequem machen können.
Die 180 PS des Zwei-Liter-Benziners, dessen 320 Newtonmeter (Nm) maximales Drehmoment, das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG und der automatisch zuschaltende 4×4-Antrieb legen sich in der Stadt mächtig ins Zeug und schaffen schließlich den Sprint von 0 auf 100 km/h in acht Sekunden. Bei seiner Höchstgeschwindigkeit von knapp 210 km/h zeigt sich außerdem, dass die Aeroakustiker gute Arbeit geleistet haben.
Der Benziner hält sich sowieso im Hintergrund und die Fahrgeräusche halten sich in Grenzen. Beim DSG kann der Fahrer zwischen dem Modus D und S wählen. Die optionale Fahrprofilauswahl Driving Mode Select erlaubt auch eine spritsparende Freilaufunktion und steuert den Charakter des Kodiaq in den vier Modi „Normal“, „Eco“, „Sport“ und „Individual“ sowie – bei den Allrad-Versionen – den Modus „Snow“, der ebenfalls die Arbeit von ABS, ASR, ESP und Motormanagement regelt.
Daran ändern auch die Gesamtlänge von 4,70 Metern und der Wendelreis von 12,2 Metern nicht viel. Der Kodiak macht seinem Fahrer keinen Kummer, auch nicht beim Tanken. Sein Normverbrauch wird mit 7,4 Litern auf 100 km angegeben. Knapp zehn Liter brauchten wir in der Praxis auf Straßen. Und ins Gelände wollten wir trotz Allradantrieb und annehmbaren Werten für Bodenfreiheit, Rampen- und Böschungswinkel nicht fahren.
So gilt unser Fazit dem Skoda Kodiaq aus dem Blickwinkel des Menschen mit so aufwändigen Hobbys wie einer großen Familie. Die erleben einen sympathischen, für seine Größe erstaunlich agilen Alleskönner, der sich durch keine Transportaufgabe schnell aus der Ruhe bringen lässt, dem Fahrer Spaß bringt, den Insassen ein ungeahntes Raumgefühl und das zu einem Preisspektrum, das bei 24 490 Euro für den Kodiak in der einfachsten Ausführung, mit dem kleinsten Benziner, Sechs-Gang-Handschalter und Frontantrieb.
Die Preisliste führt einen rasch in Versuchung, dieses Preisniveau zugunsten von Fahrkomfort und Sicherheit nach oben zu verlassen: ESP mit Trailer-Assist, Front-Assist inklusive City-Notbremsfunktion, Adaptive Abstandskontrolle (ACC) mit Staupilot-Funktion, Spurassistent, aktive Spurhaltung, Toter-Winkel-Warnung, Überwachung des Querverkehrs hinten, Müdigkeitswarnung, Multikollisionsbremse und dem Emergency Assistenten, der das Auto bei einem fahruntüchtigen Fahrer in der Spur hält und zum Stehen bringt – alles verfügbar.
In Sachen Konnektivität geht es weiter mit Apple Carplay, Android Auto oder Mirrorlink für die Einbindung des Smartphones. Skoda setzt einen Akzent unter dem Namen „Skoda Connect“. Die Dienstleistungen umfassen auch die Navigationsdaten in Echtzeit. Außerdem kann der Kodiaq zum Hotspot werden. Wenn die Tschechen auch für ihr erstes SUV den Namen eines großen nordamerikanischen Braunbären von der Insel Kodiak gewählt haben – der Skoda bleibt brav und wird seine Freunde unter den Männern mit Anhang finden. (ampnet/Sm)(Fotos: Auto-Medienportal.Net)
Diese Website nutzt Cookies. Mit der weiteren Nutzung erklärst du dich damit einverstanden.