Die maximale Größe beim Mini sollte schon deshalb als vorläufig betrachtet werden, da man ja nie weiß, was die nächste Generation bringt. Bislang ist das britische Kultmobil mit jedem Modellwechsel ein Stück weiter gewachsen.
Die sportliche Endstufe unter dem JCW-Label hat gegenüber dem Vorgänger beim Motor ebenfalls zugelegt, jetzt sind es 0,4 Liter Hubraum und 13 Pferdestärken mehr. Zuwachs auch beim Kofferraum: 17 cm mehr Außenlänge brachten glatte 100 Liter mehr.
Wer es darauf anlegt, kann nunmehr eine halbe Sekunde schneller auf 100 Stundenkilometer sprinten, von 6,5 Sekunden – gemessen sowohl für den Handschalter als auch für die Acht-Gang-Automatik – spricht das Datenblatt. Die Höchstgeschwindigkeit stieg von 225 auf 234 km/h.
Fahrer der JCW-Generationen mit ausschließlichem Vorderradantrieb erinnern sich noch mit Grausen an die fehlgeschlagenen Versuche, die schon damals mehr als 200 PS zuverlässig auf die Straße zu bringen.
Das funktioniert auf nasser Straße oder anfrierendem Untergrund, auf Schotter und im Matsch so gut, dass man sich wünscht, die Bodenfreiheit wäre größer als 165 Millimeter. Das würde nämlich nicht nur den SUV-Charakter des Countrymans steigern, sondern auch Ausflüge in Geländeregionen erlauben, die für andere tabu sind. Hier und da noch ein bisschen Plastik-Beplankung und vielleicht ein Unterbodenschutz – fertig wäre der Mountain-Man.
Zu den Neuerungen gehört die gemeinsam mit Brembo entwickelte Sport-Bremsanlage, deren lackierte Sättel serienmäßig durch 18-Zoll große Leichtmetallfelgen schimmern. Optional sind 19-Zöller erhältlich.
Als Rallyeautos sind die ersten Produkte der John-Cooper-Works-Manufaktur gestartet und an Rallye-Streifen auf der speziellen Lackierung sind die Fahrzeuge heute noch zu erkennen. Der Countryman erhielt zusätzlich ein Aerodynamik-Kit mit besonders großen Lufteinlässen vorn.
Der unverkennbare Fortschritt der Leistungsdaten lässt allerdings die Frage nach dem Sinn des Unternehmens offen: Wer mehr Platz als im Normal-Mini, viel Power und Allradantrieb sucht, kann auch zum Clubman greifen. Der ist schneller, weil leichter, und kostet weniger.
Wer Mini Connected bestellt, bekommt den persönlichen Mobilitäts-Assistenten auf Online-Basis. Assistenz- und Komfortsysteme, die in reicher Zahl verfügbar und bei den Kunden wohlgelitten sind, können den Preis eines Mini JCW Countryman schnell in Richtung 50 000 Euro treiben.
Dass der sportliche Landmann einiges an Fahrspaß zu bieten hat, steht außer Frage. Der Motor sorgt für zackigen Vortrieb, Fahrwerk und die direkt übersetzte Lenkung für agiles Handling und spürbar mehr Fahrdynamik als im herkömmlichen Countryman, was weniger von den Mehr-PS, als vom kernigen Drehmoment herrührt.
Der Hersteller kann sich rühmen, trotz Zuwachs an Hubraum und Motorkraft den Verbrauch Mini-miert zu haben. Mit Automatik sollen 6,9 Liter/100 km möglich sein, mit Handschaltung ist es ein halber Liter mehr. (ampnet/afb)(Fotos: Auto-Medienportal.Net/BMW)
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