Die Nähe zum Touareg ist sowohl optisch, als auch technisch verwirklicht. Die wuchtig und breiter gezeichnete Frontpartie des nunmehr auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basierenden SUV macht Eindruck, charakteristisch für die Seitenansicht ist die so genannte Tornadolinie und eine prägnante ausmodellierte Sicke, die bis in die Heckklappe hineingezogen ist.
Bei der Probefahrt mit dem 140 kW / 190 PS starken Vier-Zylinder-Diesel weiß der Tiguan durch solide Krafteinfaltung bei gleichzeitiger dezenter Geräuschentwicklung zu gefallen. Lediglich bei Drehzahlen über 3000 Umdrehungen, die bei Zwischenspurts zu überholen anfallen, drängt sich der Selbstzünder akustisch in den Vordergrund. Mit der maximal zur Verfügung stehenden Durchzugskraft von 400 Newtonmetern lassen sich auch sportliche Ambitionen verfolgen. Die Handhabung ist gewohnt unkompliziert, die gegenüber dem Vorgänger leicht erhöhte Sitzposition ist Voraussetzung für eine gute Rundumsicht und souveränes Manövrieren in herausfordernden Situationen.
Weniger erfreulich ist allerdings, dass sich der Testwagen trotz mäßiger Beladung und zurückhaltender Fahrweise statt der nach EU-Norm vorgesehenen 5,7 Liter je 100 Kilometer einen Verbrauch mit einer acht vor dem Komma genehmigte.
Mit rund 2,8 Millionen Fahrzeugen der ersten Generation gehört die Tiguan-Baureihe für Volkswagen inzwischen zu den volumenstärksten Umsatzbringern. Etwa ein Viertel der Gesamtzahl blieb bislang in Deutschland. Die Neuauflage muss sich dank des globalen SUV-Booms inzwischen allerdings mit sehr viel mehr Konkurrenz herumschlagen als beim Start vor neun Jahren. Die Erwartungen des Herstellers gehen dahin, dass die kommende Langversion in erster Linie in den USA und China zu einer steigenden Nachfrage führen wird.
Die in Länge und Breite gewachsene, aber im Gewicht um etwa 50 Kilo abgespeckte Karosserie will mit einem erweiterten Platz- und Komfortangebot punkten. So sind „Ergo-Active“-Massagesitze ebenso erhältlich wie das kamerabasierte Area-View-System, das Hindernisse auf dem Zentralbildschirm darstellen kann, die von der Fahrerperspektive aus sonst unsichtbar blieben.
Für die Tatsache, dass nur wenige Kunden ihren Tiguan tatsächlich abseits befestigter Straßen bewegen, scheint das irrelevant. Abseits einer Verbindung zum Internet wollen jedoch nur noch wenige sein, weshalb ein optionales Paket aus Media Control und App Connect die Verbindung zu Smartphone oder Tablet herstellen kann und eine von vielen als unangenehm empfundene Offline-Situation vermeidet.
Zweifellos ein Fortschritt für die Nutzer ist die erhöhte Anhängelast, die nunmehr bis zu 2500 Kilogramm beträgt.
In der als Basis-Ausstattung fungierenden „Trendline“ bringt der Tiguan Leichtmetallfelgen im 17-Zoll-Format, LED-Rückleuchten, Lederlenkrad, Isofix-Halteösen, Multikollisionsbremse, höhenverstellbare Vordersitze, Licht- und Regensensor sowie eine Klimaanlage mit. Als nächsthöhere „Comfortline“-Version und 140 kW / 190 PS kostet der Wagen mindestens 37 475 Euro. (ampnet/afb)(Foto:Auto-Medienportal.Net/Busse/VW)
Daten Test Volkswagen Tiguan 2.0 TDI 4Motion 140 kW
Länge x Breite x Höhe (m): 4,49 x 1,84 x 1,67
Radstand (m): 2,68
Motor: R4-Biturbo-Diesel, 1968 ccm, Direkteinspritzung
Leistung: 140 kW / 190 PS bei 3500 U/min
Max. Drehmoment: 400 Nm ab 1900 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h: 7,9 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 5,7 Liter
Effizienzklasse: B
CO2-Emissionen: 149 g/km
Leergewicht: 1837 kg
Kofferraumvolumen: 615–1655 Liter
Max. Anhängelast: 2500 kg
Wendekreis: 11,5 m
Preis: 37 475 Euro
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