Der Siebensitzer aus Korea ist zwar neun Zentimeter kürzer als der Voyager, aber immer noch fast 30 Zentimeter länger als VW Sharan, Ford Galaxy und Co. In seinem Heimatland ist der Rodius sogar mit vier Sitzreihen und bis zu elf Sitzplätzen zu bekommen – und wir reden hier nicht von einer speziellen Langversion. An Platz herrscht also kein Mangel. Auch der Kofferraum verdient bei voller Bestuhlung noch seinen Namen. Die große Klappe begeistert durch ihr geringes Gewicht.
Keinen Grund zur Klage bieten auch Motor und Getriebe. Der 131 kW / 178 PS starke 2,2-Liter-Diesel ist ein adäquater Antrieb für den Platzmeister unter den Vans. Mit bis 400 Newtonmetern Drehmoment schiebt der immerhin 2,2 Tonnen schwere Rodius ausreichend flott vorwärts. Verbräuche von über zehn Litern je 100 Kilometer sollten allerdings einkalkuliert werden. Die Sieben-Stufen-Automatik schaltet sehr weich und reagiert recht rasch auf die aktuelle Gaspedalstellung. Im manuellen Modus verblüfft sie allerdings damit, dass sie bei dauerhaftem Hochschalten unabhängig von der Geschwindigkeit zumindest im Display bis zum höchsten Gang durchmarschiert.
Ebenfalls nicht so gut gefallen hat uns die nach französischer und japanischer Art mittige Anordnung der vier recht großen Rundinstrumente. Vor allem bei Nachtfahrten sorgt das kleine unbeleuchtete Display vor dem Fahrer, das auch noch einmal die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt, für ein ungewohnt düsteres Ambiente im unmittelbaren Blickfeld. Wer den Van des öfteren variabel nutzt, sollte zudem auf die zusätzlichen Fußmatten verzichten mit denen unser Testwagen ausgestattet war.
Sie müssen umständlich unter den Sitzen hervorgefummelt werden, wenn das Gestühl gerückt werden soll. Leben muss der Rodius-Fahrer auch mit einer recht schlechten Sicht nach hinten. Die mächtigen C-Säulen schränken in Verbindung mit den drei Kopfstützen vor dem ohnehin recht schmalen Heckfenster und den kleinen hinteren Seitenscheiben das Blickfeld ein. Zur Unterstützung müssen Parkpiepser reichen, eine Rückfahrkamera ist nicht im Angebot..
Bei knapp 25 000 Euro beginnt der Einstieg in den King-Size-Van, Allrad gibt es wegen der höheren Ausstattung ab 33 290 Euro, die Automatik muss mit 2400 Euro extra bezahlt werden. Unterm Strich lassen sich einige Tausender gegenüber der zudem kleineren Konkurrenz sparen.
Der Preis hat allerdings seinen Preis: Kleiner Pferdefuß des Rodius ist seine Sicherheitsausstattung. Airbags für die Reihen zwei und drei? Fehlanzeige in der Familienkutsche. Auf der anderen Seite gibt es drei Jahre Garantie bis 100 000 Kilometer plus zwei Jahre zusätzlich auf den Antriebsstrang sowie eine europaweite fünfjährige Mobilitätsgarantie. (ampnet/jri) (Fotos: Auto-Medienportal.Net)
Daten Ssangyong Rodius e-XDI 220 4WD AT
Länge x Breite x Höhe (m): 5,13 x 1,92 x 1,85 (m. Dachreling)
Radstand (m): 3,00
Motor: R4, 2157 ccm, Diesel
Leistung: 131 kW / 178 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1400–2800 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: k. A.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 7,8 Liter
CO2-Emissionen: 205 g/km (Euro 6)
Effizienzklasse: C
Leergewicht / Zuladung: 2210 kg / 640 kg
Kofferraumvolumen: 875–3146 l
Max. Anhängelast: 2000 kg
Wendekreis: 11,4 m
Preis: 33 290 Euro
Testwagenpreis: 38 690 Euro
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