GM gelingt mit dem HydroGen4


General Motors HydroGen4. Foto: Auto-Reporter/General Motors

GM gelingt mit dem HydroGen4 ein weiterer Schritt auf dem Weg zu „null Emissionen“

General Motors setzt weiter auf die Zukunft der Brennstoffzelle und die Wasserstoff-Mobilität und ist überzeugt, mit dieser Technologie schon sehr bald die Abhängigkeit des Automobils vom Erdöl reduzieren zu können. Bei der Vorstellung des HydroGen4, der nunmehr vierten Generation des GM-Brennstoffzellen-Systems, äußerte sich Carl-Peter Forster, Präsident von General Motors Europa, zuversichtlich, bereits bis 2010 einen Antrieb entwickelt zu haben, der in puncto Dauerhaltbarkeit, Leistungsfähigkeit und Kosten mit heutigen Verbrennungsmotoren vergleichbar ist und etwa ab 2015 ein völlig emissionsfreies Auto wettbewerbsfähig auf dem Markt anbieten zu können.

Wichtiger Schrittmacher dazu sollen der Chevrolet Equinox Fuel Cell und seine europäische Version GM HydroGen4 sein, die in einer Kleinserie von über 100 Fahrzeugen gebaut und in den USA, in Berlin als europäischem Standort und wahrscheinlich in Asien sowohl von Privat- als auch von Flottenkunden zweieinhalb Jahre im Alltag getestet werden. Eine Premiere für General Motors, nachdem vom HydroGen1 und HydroGen2 jeweils nur ein Exemplar und von HydroGen3 lediglich zwölf Stück gefertigt wurden.

Gegenüber seinen Vorgängern ist der HydroGen4, dessen Brennstoffzelle nicht die Räder, sondern den Elektromotor antreibt, nach dem bei GM für das Projekt verantwortlichen Lars-Peter Thiesen nicht mehr ein Versuchsträger, sondern erstmals ein „normales“ Auto. Der Viersitzer hat ein üppiges Komfort- und Platzangebot und verfügt mit Fahrer-, Beifahrer- und Seiten-Airbags sowie ABS, Traktionskontrolle und ESP über das hohe Sicherheitsniveau eines konventionellen Fahrzeugs. Und auch die Fahrleistungen können sich sehen lassen: Den Sprint von 0 auf 100 bewältigt er in zwölf Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Doch nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Dauerhaltbarkeit, das problemlose Starten bei Temperaturen bis minus 15 Grad und der Betankungsvorgang konnten erheblich verbessert bzw. erleichtert werden. Hinzu soll ein erheblicher Fortschritt bei der notwendigen Kosten-Reduzierung erreicht worden sein.

Herzstück des HydroGen4 ist natürlich sein Brennstoffzellen-Stapel, der auf 440 in Reihe geschaltete Zellen vergrößert wurde. In diesen reagieren Wasserstoff und Sauerstoff räumlich getrennt in einem elektrochemischen Prozess mit Hilfe eines Katalysators zu Wasser und produzieren dabei Strom. Das Gesamtsystem erzielt so eine elektrische Leistung von bis zu beachtlichen 93 kW. Das reicht, um den 100 PS / 73 kW starken Synchron-Elektromotor anzutreiben. Drei 700-bar-Hochdrucktanks mit insgesamt 4,2 Kilo Wasserstoff reichen dabei für eine Reichweite von 320 Kilometern. Dabei hat sich GM nun endgültig für den (gasförmigen) Druckwasserstoff entschieden, da bei den Tests mit tiefgekühltem, flüssigem Wasserstoff zu hohe Abdampfverluste entstanden. Außerdem verfügt der neue Brennstoffzellen-Antrieb über eine Pufferbatterie mit einem Energiegehalt von 1,8 kWh. Der Energiespeicher sorgt unter anderem für die besseren Fahrleistungen, da er die Leistungsspitzen abdeckt, doch wird dadurch auch der Wirkungsgrad des gesamten Antriebs verbessert.

Wenn die über 600 Ingenieure und Techniker, die von General Motors jetzt bewusst aus dem „Forschungsbereich Brennstoffzelle“ heraus in die reguläre Serienentwicklung integriert wurden, Recht haben, ist die Verwirklichung des elektrisch angetriebenen Automobils also ein erhebliches Stück näher gerückt. Höchste Zeit also, dass sich die Energiewirtschaft und auch die Politik sich über die noch nicht einmal in Kinderschuhen steckende notwendige Infrastruktur machen. Denn ohne entsprechende Tankstellen – um nur ein Beispiel zu nennen – werden die Auto-Hersteller und auch die in die Pflicht genommenen Zulieferer noch lange auf ihren enormen Vorkosten sitzen bleiben. (ar/hhg)(autoreporter)

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