Lada 4x4 Urban Niva

Test-Vorstellung Lada 4×4 Urban

Lada 4x4 Urban NivaDer Lada 4×4 (Niva) als einen der letzten echten Geländewagen unserer Zeit hatten wir bereits im Test. Das Auto ist Försters Liebling sozusagen. Eine Off Roader und kein SUV. Wenn ein Lada 4×4 Niva ein Gelände nicht schafft, dann schafft es kein Fahrzeug. Höchstens noch ein Unimog. Der Lada 4×4 bietet kaum Luxus, er ist ein Arbeitstier zum extrem günstigen Preis. Warum also an einem bewährten Konzept etwas ändern? Das wollen wir in einer Test-Vorstellung herausfinden.

Lada 4x4 Urban NivaLada 4x4 Urban NivaLada 4×4 Urban. Hinter dieser Modellbezeichnung verbirgt sich eine etwas moderner gehaltene Ausgabe des Geländewagenklassikers aus Russland (besser bekannt unter der alten Modellbezeichnung Niva). Die Betonung liegt auf „etwas“, denn unter der an einigen Stellen veränderten Karosserie blieb die Technik des Bestsellers im Programm von Lada Deutschland unangetastet.

Der Urban ist als weitere Modellvariante des seit vier Jahrzehnten nahezu unverändert gebauten kompakten Geländewagens gedacht. Die unbestrittenen Geländeeigenschaften bleiben erhalten, geboten werden aber mehr Komfort und ein etwas hübscheres Auftreten, mit dem der Outdoor-Experte im Großstadtdschungel eine bessere Figur macht.

Vor allem von vorne ist die alternative Ausführung an Hand des schwarz eingefärbten Kühlergrills aus Plastik sowie dem in Wagenfarbe lackierten und in die Karosserie integrierten Kunststoffstoßfänger auf Anhieb zu erkennen. Hinten gibt es ebenfalls eine entsprechend geänderte Stoßstange mit schwarzem Einsatz. Ebenso sorgt der Verzicht auf die seitlichen Schutzleisten und die dadurch sichtbare Sicke für ein etwas moderneres Erscheinungsbild.

Lada 4x4 Urban NivaLada 4x4 Urban Niva InnenraumFasst ebenso viel hat sich im Innern getan. Die neu gestaltete Mittelkonsole mit den drei Hebeln für Schaltung, Untersetzung und Differenzialsperre bietet jetzt nicht nur ein wenig Ablagefläche, sondern vor allem zwei Cupholder und Tasten für die im Urban elektrisch verstellbaren Außenspiegel sowie die hier ebenfalls elektrischen Fensterheber.

Dazu wurde die Armada der klassischen Kippschalter unter den Schiebereglern der Heizung um zwei Stück erweitert: für die einstufige Sitzheizung der beiden vorderen Plätze. Außerdem findet der Urban-Fahrer ein neu gestaltetes Lenkrad mit besserem Aufprallschutz und schönerer Haptik vor. Dazu spendierte Lada dem 4×4 auch noch neue Sitzbezüge mit schwarzer Einfassung.

Ursprünglich hatte die Zentrale im fernen Togliatti auch noch spezielle Leichtmetallfelgen und Spiegelkappen in Wagenfarbe vorgesehen – ob das im nächsten Jahr noch kommen wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, was aus der ursprünglich noch versprochenen Klimaanlage wird. Die Abgasnorm Euro 6 ist aber immerhin geschafft.

Lada 4x4 Urban Niva InnenraumSpiegelklappen hin, Klimaanlage her: Der Lada 4×4 entzieht auch als etwas modisch gestylterer Urban gängigen Ansprüchen. Allen behutsamen Veränderungen der vergangenen 40 Jahre zum Trotz, steht hier ein fabrikneues Auto, dessen Stockhebel den Namen noch verdienen, dessen Schalter und Türgriffe jedem Fiat-Fahrer der 1970er-Jahre bekannt sein dürften und dessen Dachhimmel an den VW Käfer und andere Autos vergangener Epochen erinnert. Und genauso fährt er sich auch – als wenn die Zeit stehengeblieben wäre. Aber gerade das macht einen Großteil seines heutigen Reizes aus.

Dazu kommen die unbestrittenen Geländeeigenschaften des russischen Reliktes und sein nach wie vor unschlagbarer Preis. So paradox es klingen mag: Ohne den „Oldie“ im Programm gebe es Lada Deutschland vermutlich gar nicht mehr. In den ersten zehn Monaten des Jahres waren 85 Prozent aller hierzulande neu zugelassenen Lada eben jener Geländewagen 4×4. Statistisch gesehen werden immer noch jeden Tag drei Niva in Deutschland verkauft.

 

Der Lada 4×4 ist nicht nur ein automobiler Klassiker und einer der letzten echten Geländewagen unserer Zeit, sondern längst Kult. Zwei Jahre wird er wohl noch schaffen, ehe 2018 nach dann über vier Jahrzehnten der Nachfolger kommt. 1000 Einheiten hat Lada Deutschland rein theoretisch jedes Jahr zur Verfügung, da der Importeur als Kleinserienhersteller in die Bresche springt, um beispielsweise die Hürde eines nicht mehr zeitgemäßen Fußgängerschutzes beim Niva zu umgehen. ABS und ESP sind zwar mittlerweile an Bord, aber auf Airbags muss weiterhin – auch beim Urban – verzichtet werden.

Mit dem neuen Stadtindianer bekommt der Importeur immerhin etwas Luft, denn die 1000 Einheiten des Basismodells decken die jährliche Nachfrage in aller Regel nicht. Mit einem Preis von 11 990 Euro ist der in zwei neuen Metalliclackierungen erhältliche Urban zwei Tausender teurer als die Einstiegsversion des 4×4. Übrigens – die abgebildeten Felgen sind Sonderzubehör. (ampnet/Jens Riedel)(Fotos:Auto-Medienportal.Net)

Technische Daten Lada 4×4 Urban
Länge x Breite x Höhe (m): 3,64 x 1,69 x 1,64
Radstand (m): 2,20
Motor: R4-Benziner, 1690 ccm
Leistung: 61 kW / 83 PS bei 5000 U/min
Max. Drehmoment: 129 Nm bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 137 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 19 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 9,5 Liter
Effizienzklasse: G
CO2-Emissionen: 216 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: 1285 kg / 325 kg
Kofferraumvolumen: 263–982 Liter
Max. Anhängelast: k.A.
Wendekreis: 11 m
Bereifung: 175/80 R16 (vorne), 185/75 R16 (hinten)
Preis: 11 990 Euro

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