Von Kameras gesteuerte Scheinwerfer

Blendfreies Fernlicht:Tauchen im Verkehrsraum blendungsgefährdete Verkehrsteilnehmer auf, werden aus der Fernlichtverteilung automatisch diejenigen Anteile ausgeblendet, die andere stören könnten. Foto:autodino/hella

Von Kameras gesteuerte Scheinwerfer
Fahrerassistenzsysteme der nächsten Generation erkennen Fußgänger und Objekte

Hella arbeitet an „lichttechnischen Fahrerassistenzsystemen“, die den Verkehrsraum für den Fahrer optimal ausleuchten und dabei andere nicht blenden. Dazu gehören Lichtsteuerungen auf Basis kamerabasierter Fußgänger- und Objekterkennung. Erste kameragesteuerte Scheinwerfersysteme werden im Jahr 2009 auf den Markt kommen.

Markierendes Licht strahlt Personen und Gefahrenstellen gezielt an. Foto:autodino/hella

Die Weiterentwicklung der Fahrzeug-Frontbeleuchtung von statischen hin zu dynamischen Systemen ist inzwischen Realität. Als erstes derartiges System kam im Jahr 2003 das dynamische Kurvenlicht auf den Markt, welches die Reichweite des Abblendlichts und somit den Sichtbereich des Fahrers in Kurven nahezu verdoppelt. Der nächste Schritt und bereits in Serie ist das Advanced Frontlighting System (AFS) auf Basis des VarioX-Scheinwerfermoduls von Hella. Das Scheinwerferlicht leuchtet den Verkehrsraum vor allem straßen-, geschwindigkeits- und wetterabhängig aus. Dadurch ist es ein echtes Fahrerassistenzsystem und stellt auf Basis der aktuellen gesetzlichen AFS-Regelung die Spitze der heutigen Scheinwerfertechnik dar.

Lichttechnische Fahrerassistenzsysteme der Zukunft gehen noch weiter:
Sie passen ihre Lichtverteilung nicht nur automatisch den Straßen- und Wetterverhältnissen, sondern auch der jeweiligen Verkehrssituation an. Sie basieren auf dem Zusammenspiel von bildgebenden Sensoren, leistungsfähiger Software zur Bildverarbeitung und modernster Lichttechnik.

Das erste per Bilddaten gesteuerte lichttechnische Fahrerassistenzsystem wird die adaptive Hell-Dunkel-Grenze (aHDG) sein. Das System stellt die Reichweite der AFS-Scheinwerfer automatisch stets so ein, dass eine optimale und damit möglichst weitreichende Sicht für den Fahrer gegeben ist. Dies wird durch eine Anpassung (Adaption) der Scheinwerferreichweite an vorausfahrende oder entgegenkommende Kraftfahrzeuge erzielt. Dadurch endet das Abblendlicht nicht wie heute üblich bei etwa 65 Metern auf der Gegenfahrbahn, sondern kann im Extremfall auf einige hundert Meter erhöht werden. Neben der maximal möglichen Sichtweite für den Fahrer ist gleichzeitig eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen, da der Scheinwerferkegel stets an deren Fahrzeugen endet.

Wenn das Bildverarbeitungssystem keine Verkehrsteilnehmer feststellt, kann das System dem Fahrer Licht bis hin zum Fernlichtniveau bereitstellen. Sobald die Kamera bis zu einer Entfernung von zirka 800 Metern andere Verkehrsteilnehmer erkennt, wird die Reichweite der Scheinwerfer innerhalb von Millisekunden entsprechend angepasst.

Mit dem VarioX-Modul zum blendfreien Fernlicht
Das blendfreie Fernlicht folgt der Prämisse, dass der Autofahrer nahezu ständig mit Fernlicht fährt. Tauchen im Verkehrsraum blendungsgefährdete Verkehrsteilnehmer auf, werden aus der Fernlichtverteilung automatisch diejenigen Anteile ausgeblendet, die andere stören könnten.
Für den Fahrer aber bleibt die Fernlichtverteilung nahezu erhalten, womit sich die Sichtweite gegenüber heutigen Systemen erheblich vergrößert.

Weitere Möglichkeit – Markierendes Licht strahlt Personen und Gefahrenstellen gezielt an
Basierend auf einer AFS-Lichtverteilung werden Personen und Gefahrenstellen gezielt angestrahlt. Der Fahrer erkennt sie nicht nur wesentlich früher, sondern nimmt sie bewusst wahr und kann sein Fahrverhalten entsprechend rechtzeitig anpassen.
Diese zurzeit in der Entwicklung befindliche Innovation wird auf Basis von so genannten LED-Arrays realisiert. Haben LED-Scheinwerfer bislang ihre Stärken vor allem in den Bereichen Lichtfarbe und Styling, legen sie in der nächsten Generation durch einzeln ansteuerbare LED-Segmente ihr technisches Potenzial dar.

Wie man sieht, gehen den Ingenieuren gerade mehrere Lichter auf. Dem Autofahrer kann’s recht sein, wenn sparen und Sicherheit Hand in Hand gehen. (autodino/jh)

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