Hummer H3 Vorstellung

Hummer H3. Foto: ar/Hummer

Vorstellung Hummer H3: Größe ist relativ

Hummer, das steht für Kalifornien, Arnold Schwarzenegger und grenzenlose Freiheit. In Deutschland ist die Zahl der Hummer-Fahrer höchst überschaubar, war doch der Militär-Ableger H1 viel zu groß für unserer engen Straßenschluchten und auch der H2 sprengte gerade in der Breite locker-leicht den üblichen Rahmen eines Straßenfahrzeuges. Doch jetzt bietet Importeur Kroymans den H3 an, der mit 4,80 Metern Länge durchaus auch sein Heim in einer deutschen Garage findet.

Verglichen mit H2 ist der H3 39 mm kürzer, 171 mm niedriger und 73 mm schmaler. Für Europa waren einige Änderungen nötig: Die Scheinwerfer sind jetzt oval mit Chromeinfassungen ausgeführt. Klarglaslinsen mit gelben Blinkern, speziell entwickelte Seitenblinker und ein anderes Design der Rücklichter waren ebenfalls erforderlich, um den internationalen Beleuchtungsanforderungen zu entsprechen. Der Außenradius der Spiegel, die vorderen Verkleidungen und Abschleppösen wurden verändert. Es wurden zusätzliche Kotflügelverbreiterungen zur Abdeckung der Reifen hinzugefügt, die in einigen Ländern nicht aus der Karosserie herausragen dürfen. Eine umgestaltete Stoßstange enthält einen Heckunterfahrschutz und Nebelschlussleuchten. Trotzdem bleibt der Hummer ein Hummer, optisch wie technisch.

Angetrieben wird der „Baby“-Hummer von einem 3,7 Liter-Fünfzylinder-Reihenmotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und variabler Ventilsteuerung. Er leistet 244 PS (180 kW) bei 5600 U/min und hat ein Drehmoment von 328 Nm bei 4600 U/min. Ein Diesel ist vorerst nicht lieferbar, soll aber in absehbarer Zeit folgen. Und er wird nötig sein, um dem Hummer eine echte Chance auf Europas Straßen zu geben. Denn der Benziner ist träge, die antiquierte Viergang-Automatik arbeitet zwar ruckfrei, aber nimmt dem Aggregat viel Schwung. Hier ist der Handschalter sicher die bessere Wahl.

Im Gelände hilft ein elektronisch gesteuerter Allradantrieb. Das System wird durch eine Traktionskontrolle, ein optionales Sperrdifferential hinten und die StabiliTrak-Stabilitätskontrolle verstärkt, die standardmäßig angeboten wird. Der H3 kann Wasserlöcher von 407 mm Tiefe mit 32 km/h oder Wasserläufe von 610 mm Tiefe bei 8 km/h durchwaten und Stufen bzw. Felsbrocken von 407 mm Höhe nehmen. Hier spielt er in einer Liga mit Jeep oder Land Rover oder kann deren Offroad-Eigenschaften gar noch toppen.

Auch auf der Straße macht der Hummer durchaus eine gute Figur. Trotz der riesigen Reifen (standardmäßig: Stahlgürtel-Geländereifen P265/75R16 von Goodyear) lassen sogar enge Kurven flott passieren, die Lenkung arbeitet relativ direkt und feinfühlig. Schneller als 140 km/h mag man aber nicht fahren, dann wird die Lenkung diffus, das Geräuschniveau steigt stark an. Bei Tempo 158 ist sowieso Schluss. Selbst in der Stadt gibt sich der H3 mit 11,5 Metern Wendekreis noch einigermaßen handlich. Dank 2,84 Metern Radstand sind auch die Platzverhältnisse ordentlich, auch im Fond lässt es sich bequem reisen. Das Kofferraumvolumen ließ sich leider nicht erfragen, es lagen noch keine Messwerte für Europa vor.

Überrascht hat auch die ordentliche Verarbeitung und das aufgeräumte Cockpit mit einfacher Bedienung. Hier wirkt der Amerikaner fast schon europäisch. Vier klare Rundinstrumente sorgen für Durchblick, Knöpfe und Drehregler machen einen soliden Eindruck, auch wenn natürlich Plastik in dunklen Tönen dominiert und echtes Metall oder Holz nicht im Angebot ist.

Rund 1700 Hummer hat GM in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres verkauft. Dank neuer Händler und dem H3 sollen es deutlich mehr werden. Das Fahrzeug lässt keinen Platz für zwei Meinungen: Entweder man mag es oder nicht. Optisch ist der h3 mit seinem martialischen Auftritt sicher ein Gewinn. Aber es fehlt ein leistungsfähiger Diesel, der Benziner wird mit Verbräuchen um 15 Liter in der Praxis nicht allzu viele Freunde finden. Im Vergleich zu einem H1, der sich fährt wie ein Lkw, ist der H3 ein ansprechendes Auto mit ordentlichem Alltagsnutzen. Die Preise stehen noch nicht fest, aber weniger als 40 000 Euro werden es auf keinen Fall sein. Ab April steht der Hummer H3 bei den Händler – mit vier Jahren Garantie. (Quelle:autoreporter)